Hochklassig und hochspannend, extrem hohes Spieltempo und beiderseits der unbedingte Wille, die Sache für sich zu entscheiden. Das Spitzenspiel der Bayernliga-Aufstiegsrunde ließ keinerlei Wünsche offen und am Ende wurden auch die Punkte (fast) geteilt. Beim TEV Miesbach setzte sich der EHC Klostersee am Sonntagabend nach 65 abwechslungsreichen Spielminuten und zwischendurch schon Drei-Tore-Rückstand mit 5:4 nach Penaltyschießen durch. Damit haben es die Grafinger nun selbst in der Hand, nach der Haupt- auch die obere Zwischenrunde mit Platz eins abzuschließen und sich damit die „pool position“ für die Playoffs zu sichern.
Den besseren Einstieg in die Begegnung fanden die Gastgeber, die nach ihren Ausrutscher in Peißenberg zwei Tage davor offensichtlich etwas gutmachen wollten. Der Defensivverbund der Rot-Weißen in der eigenen Zone stand auch bei zwei Unterzahlspielen dicht gestaffelt, was trotzdem durchkam fischte Philipp Hähl weg. Den 0:1-Rückstand glichen die EHCler knapp drei Minuten später aus (10./13.). Die Anfangsphase im zweiten Abschnitt ging erneut an die Miesbacher, die sich immer wieder flüssig durchkombinierten. Als gerade die Truppe um Kapitän Bernd Rische zwei, drei dicke Chancen auf dem Schläger vergeben hatte, fiel im direkten Gegenzug das 1:2. Damit war der TEV wieder Herr der Lage auf dem Eis, nutzte zwei Mal die aufkommende Unordnung im Abwehrverhalten der Grafinger eiskalt aus.
Mit dem 1:4 schien die Sache durch zu sein, zumal das Gastgeber-Team danach souverän seine Kreise drehte und kaum etwas anbrennen ließ. Doch ebenso klar wie das Mitteldrittel an Miesbach gegangen war, zeigten die EHCler in den verbleibenden 20 Spielminuten auf. Das schnelle 2:4 war das Signal für eine furiose Aufholjagd. Den Ausgleich durch zwei weitere Treffer (46./51.) hatte sich der Spitzenreiter definitiv verdient. Obwohl die schnelle und sehr intensiv, aber immer fair geführte Partie enorm Kraft gekostet hatte, schenkten sich beide Seiten auch in der fünfminütigen Overtime nichts. Beim anschließenden Penalty-Vergleich parierte Hähl wie schon eine Woche davor in Amberg alle drei gegnerischen Versuche und Philipp Quinlan – wie ebenso bereits beiden Wild Lions – traf entscheidend.
TEV Miesbach: Anian Geratsdorfer (Timon Ewert); Johannes Bacher, Matthias Bergmann, Sebastian Deml, Andreas Nowak, Alexander Kirsch, Stefan Mechel, Nikolaus Meier; Michael Grabmaier, Bohumil Slavicek, Felix Feuerreiter, Christoph Fischhaber, Patrick Asselin, Stefano Rizzo, Franz Mangold, Florian Feuerreiter, Benedikt Pölt, Florian Heiß.
EHC Klostersee: Philipp Hähl (Dominik Gräubig); Nicolai Quinlan, Bernd Rische, Yannick Kischer, Felix Kaller, Christian Hummer, Marinus Kritzenberger, Sebastian Sterr; Lynnden Pastachak, Philipp Quinlan, Simon Roeder, Florian Engel, Bob Wren, Florian Gaschke, Gennaro Hördt, Vitus Gleixner, Matthias Baumhackl, Jens Haller.
Torfolge: 1:0 (9:36) Patrick Asselin (Christoph Fischhaber, Stefano Rizzo); 1:1 (12:20) Florian Engel (Bob Wren, Florian Gaschke); 2:1 (26:58) Felix Feuerreiter; 3:1 (33:33) Bohumil Slavicek (Felix Feuerreiter); 4:1 (37:16) Stefan Mechel (Patrick Asselin, Nikolaus Meier); 4:2 (41:48) Christian Hummer (Felix Kaller); 4:3 (45:45) Florian Gaschke (Bob Wren, Bernd Rische); 4:4 (50:31) Yannick Kischer (Florian Gaschke, Gennaro Hördt); 4:5 (65:00) Philipp Quinlan (Penalty).
Strafminuten: TEV Miesbach 6; EHC Klostersee 4.
Hauptschiedsrichter: Robert Paule und Markus Sperl.
Zuschauer: 492.